
24/06/2025 0 Kommentare
Beauftragung von Peter Schütte zum Prädikanten - 29. Juni 2025 - Emmauskirche - 10 Uhr
Beauftragung von Peter Schütte zum Prädikanten - 29. Juni 2025 - Emmauskirche - 10 Uhr
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Beauftragung von Peter Schütte zum Prädikanten - 29. Juni 2025 - Emmauskirche - 10 Uhr

Als Prädikanten können Gemeindeglieder beauftragt werden, die die Gabe der Verkündigung haben. Sie können zur Wortverkündigung und Sakramentsverwaltung berufen werden. Dem von Martin Luther geprägten Priestertum aller Gläubigen folgend halten sie dann selbstständig Gottesdienste und selbstverfasste Predigten, feiern das Heilige Abendmahl und taufen Menschen zur Aufnahme in die Gemeinschaft Jesu Christi.
Peter, möchtest du dich kurz vorstellen?
Ich bin 1974 geboren, in Geseke aufgewachsen und arbeite in einem kleinen Familienbetrieb als Gärtner.
Wie bist du zur Kirche gekommen bzw. was bedeutet dir deine Gemeinde?
Seit über dreißig Jahren pflege ich eine Begeisterung für spirituelle Literatur, die Lebenshilfe gibt. Und der christliche Glaube fasziniert mich schon seit meiner Jugendzeit. So ist meine Gemeinde eine Heimat für mich geworden; ein Ort, an dem ich mit mir vertrauten Menschen gemeinsam unterwegs bin.
Was hat dich dazu bewegt, den Weg zum Prädikanten einzuschlagen? Gab es ein Schlüsselerlebnis oder eine längere Entwicklung, die dich zu diesem Schritt geführt hat?
Ich bin seit langem biblisch-theologisch interessiert und feiere sehr gerne Gottesdienste. Und dann bot sich mir diese Perspektive, mitten im Leben und neben meinem Beruf noch einmal etwas ganz anderes und auch Neues zu machen. Dieser Impuls kam von außen und ging einher mit dem Angebot, dass ich auf dem Weg entsprechend begleitet werde. Ich habe mir eine Bedenkzeit erbeten und diese auch genutzt, um dann bewusst eine Entscheidung zu treffen. Diese fand die Zustimmung und Unterstützung des Presbyteriums sowie des Superintendenten, der am kommenden Sonntag schließlich die Beauftragung vornimmt.
Wie lief die Ausbildung zum Prädikanten ab? Was war besonders herausfordernd oder bereichernd?
Die Ausbildung begann vor rund eineinhalb Jahren im Haus Villigst, dem Institut für Aus-, Fort- und Weiterbildung der Evangelischen Kirche von Westfalen in Schwerte. Die regelmäßig dort verbrachten Samstage habe ich als sehr bereichernd empfunden, vor allem der gute Austausch und der Zusammenhalt in der Gruppe wird mir positiv in Erinnerung bleiben. Eine Herausforderung besteht natürlich in dem Lernprozess, um z.B. eine gute Predigt zu schreiben.
Wie hast du die Begleitung durch deine Mentorin und die Gemeinde erlebt?
Es gab sehr positive Reaktionen und Unterstützung in der Gemeinde, in der ich das Gelernte in der Praxis anwenden konnte. Die Begleitung durch Pfarrerin Kristina Ziemssen als meine Mentorin fand ich sehr positiv.
Was bedeutet es nun für dich, Gottes Wort zu verkündigen?
Es ist für mich eine große Ehre, die Heilige Schrift auszulegen. Und ich spüre, dass damit eine große Verantwortung einhergeht, dem gerecht zu werden. Gottesdienste sind ja zugleich auch Seelsorge, und die Menschen sind unterschiedlich.
Gibt es eine Bibelstelle, die dich besonders inspiriert oder begleitet?
Ja, den Spruch „Der Mensch sieht das Augenfällige, der Heilige aber sieht das Herz an.“ (1. Samuel 16,7) habe ich deshalb als Segensvotum zu meiner Beauftragung gewählt. Mir gefällt das Wort Heiliger als Bezeichnung für Gott, zudem steht das Wort Herz in der Bibel für die Mitte des Menschen; das Zusammenwirken von Gefühl und Verstand.
Du bist beruflich als Gärtner tätig – wo gibt es Parallelen zwischen deiner Arbeit und deinem Glauben?
Gelegentlich führe ich mit Menschen, die bei uns Blumen kaufen, Gespräche über das Leben; Trauernden räume ich bewusst viel Zeit ein, etwas Passendes für die Trauerfeier oder die Grabpflege auszuwählen, und berate gern. Und immer wieder stelle ich fest: sowohl Pflanzen als auch der Glaube brauchen Pflege. Mein Lieblingsautor, Jörg Zink, schreibt, dass die Bibel uns Menschen als „Erde vom Acker“ bezeichnet.
Gibt es Momente im Alltag, in denen du besonders Gottes Nähe spürst?
Es ist für mich ein Privileg, naturnah zu arbeiten, in Gottes Schöpfung zu sein. Etwas wachsen zu sehen, die Nähe zu lieben Menschen zu spüren. Und ich mag Gelegenheiten in denen ich besonders jungen Menschen etwas von der Schönheit meines Berufes weitergeben kann.
Wie siehst du dein künftiges Engagement in der Gemeinde? Wie möchtest du Menschen in ihrem Glauben begleiten oder ermutigen?
Ich nehme mir gerne Zeit für interessante Gespräche nach dem Gottesdienst, das wir Café Emmaus genannt haben. Ich möchte Menschen ermutigen, etwas für ihre Seele zu tun. Und meinen Dienst nicht nur für den „harten Kern“ tun. Sondern auch mit den Suchenden und Fragenden unterwegs sein. Im Gemeindezentrum als einem Ort, wo Menschen Generationen- und Milieuübergreifend zusammenkommen.
Was gibt dir Kraft und Ruhe im Alltag?
Musik ist mir ein ganz wichtiges Hobby. Seit 1998 singe ich – mit Unterbrechungen - im heimischen Gospelchor, so auch im Gottesdienst zu meiner Beauftragung. Wenn im Radio mal nichts Passendes läuft, wähle ich eine aus weit über einhundert CDs aus, um Musik zu hören: das gibt mir Kraft und bringt gute Laune.
Das Interview hat Sven Leutnant geführt.
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